Die Welt von morgen

Die Welt nach der Sintflut ist eine völlig andere, als vorher. Nicht nur die Lebensformen, die sie bevölkern haben sich verändert, die Katastrophe hat das Land an sich neu geformt.

 

 

 

 

Deutsche Industriekultur

Westdeutschland, besonders das Ruhrgebiet, bilden ein großes, dichtes Netz aus Städteruinen. Anders als in der Einöde zerstörte hier keine Strahlung jegliches Leben oder Gebäude und folglich blieben diese verlassen zurück. Was diesem Gebiet den Todesstoß versetzte waren seine eigenen Bewohner. Als die Ordnung zusammenbrach und Flüchtlingsströme in das scheinbar unberührte Westdeutschland kamen, brachten sie Chaos und Gewalt mit sich. Da jegliche Ordnung um sie herum zusammengebrochen ist, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich auch hier die Dinge zum schlechten wenden würden. Die Archer-Weber Reaktoren erlitten alle unerklärliche Fehlfunktionen und verringerten ihren Energieausstoß, vergrößerten ihren Ausstoß an Dunkler Materie aber exponentiell. Der größte Teil des Personals wurde durch die heranströmenden Monsterhorden aus der anderen Dimension verschlungen, der kleine Rest floh in Panik. Die letzten verbliebenen Reste des Militärs waren zu sehr damit beschäftigt die Menschenmassen unter Kontrolle zu halten, als das sie sich dieses Problems annehmen konnten und so kam es, wie es kommen musste. Während die gesellschaftliche Ordnung auf Messers Schneide stand, brach das Energieversorgungsnetz zusammen und riss weite Teile der Zivilisation mit sich. Panische Menschen begannen um jedes Stückchen von Wert zu kämpfen und brachten sich wegen Nichtigkeiten um. Banden brachten ganze Stadtviertel unter ihre Kontrolle und etablierten ihre Gesetze, bis sie wiederum von anderen vertrieben wurden. Als wenn das nicht genug wäre, wurden die Nächte immer unsicherer, durch die verborgenen Jäger, die durch die Archer-Weber Reaktoren in unsere Welt gekommen waren und den Menschen als lohnende Beute betrachteten. Mit dem Energieversorgungssystemen kollabierten auch die medizinischen Einrichtungen und Seuchen begannen sich auszubreiten. Längst besiegt geglaubte Gebrechen, wie Grippe oder gar Skorbut, marschierten durch die Straßen und forderten Millionen Opfer unter den Schwachen. Gleichzeitig brachten die wenigen geflohenen Mitarbeiter der Reaktoren auch bis dahin unbekannte Krankheiten mit, die den verbliebenen Menschen den Tod brachten. Und so geschah es, dass aus den am dichtesten besiedelten Gebieten Deutschland steinerne Dschungel wurden, in denen sich die letzten Überlebenden mit aller Kraft an ihre Städte klammern, die sie in die verrottenden Knochen der alten Zivilisation geschlagen haben.

 


Blühende Landschaften

Während die Reaktoren Westdeutschland schon viel Leben in unsere Dimension brachten, schaufelten die Reaktoren Ostdeutschlands regelrecht Materie hier her. Während vielerorts in Ostdeutschland die Gefahr erkannt wurde und die Neuankömmlinge so schnell getötet wurden, wie man konnte, so wurden die Osteuropäischen Länder der Lage nicht mehr Herr. Um ihre Abhängigkeit vom großen Mütterchen Russland zu verringern, hatten die dortigen Regierungen massivst auf die Archer-Weber Reaktoren gesetzt, in denen sie die sichere und saubere Energiequelle der Zukunft sahen. Dies sollte sich nach der Sintflut rächen. Käferplagen begannen das Land zu überziehen und vernichteten fast die gesamte Ernte und in ihrem Hunger kämpften die Menschen gegeneinander um alles essbare. Länder marschierten in kurze, aussichtslose Kriege und trugen nur so ihren Teil zum Untergang der Zivilisation bei. Zu spät erkannten die Herrschenden, dass sie mit der Zerstörung ihrer Reaktoren auch ihr Energieversorgungsnetz hätten opfern sollen, denn ein neuer Feind breitete sich rasend schnell aus. Wo die Menschen zurück wichen, wo ihre Zahl durch Hunger und Krieg abgenommen hatte, breiteten sich innerhalb kürzester Zeit die Neuankömmlinge aus. Sie begannen die Landschaft zu verändern und zu formen und so überwucherte ein dichter Dschungel aus faserigen, grotesken Pflanzen schon bald weite Teile der Länder. An weiten Stellen der neu entstandenen Front verloren die Menschen den Kampf gegen die neu erwachte Natur. Geschwächt begannen die Menschen sich einzugraben und beschlossen der Belagerung durch den Dschungel stand zu halten. Einige wenige Menschen wurden ihres bisherigen Lebens müde und gingen in die Wälder, frei nach dem Motto: „Wenn du nicht gegen sie kämpfen kannst, musst du mit ihnen leben“.